Zum 14. und letzten Mal fand der offene Wettbewerb Jugend filmt für Filmemacher bis 24 Jahren in Landshut in der Volkshochschule statt. Die Vorbereitungen haben hervorragend geklappt, auch Dank der Unterstützung der Volkshochschule mit ihren Hausmeistern und der ehemaligen Mitarbeiterin Eva Keil, die zusammen mit Christl Lukas wieder die Verpflegung übernahmen und natürlich der Mitglieder des Film- und Videoclubs Landshut VHS. Für diesen einen Tag fallen grob geschätzt ca. 60 Arbeitstage zu je 8 Stunden bei allen Helfern an. Dies stellt für unser kleines Team jedes Mal eine neue Herausforderung dar.

Oberbürgermeister Hans Rampf hat auch dieses Jahr wieder die Schirmherrschaft übernommen, er wurde vertreten von der Stadträtin Dr. Anna-Maria Moratschek, die die Grüße an die zahlreichen Anwesenden richtete und davon erzählte, wie sie Geschichten aus Filmen von Jugend filmt in ihrer täglichen Arbeit einbezieht. Unsere Clubleiterin und Hauptorganisatorin Annemarie Urban sprach sich vor allem für hohe Qualität aus und lobte genauso wie der Präsident des Landesverbandes Film + Video Bayern e.V., neben dem Bund Deutscher Film Autoren e.V. BDFA ein weiterer Mitveranstalter, das Engagement der jugendlichen Filmemacher. Mit einem Durchschnittsalter der jugendlichen Autoren von nur 17 Jahren, war dies der jüngste Wettbewerb aller Zeiten.

Doch dann ging es auch schon weiter mit Filmen. Aus insgesamt 60 eingereichten Filmen haben Martin Kochloefl und Jürgen Liebenstein 32 Filme für diesen Wettbewerb ausgewählt, die dann von Martin Kochloefl vorgeführt wurden und von Robert Bauer und Franz-Josef Ott mit best möglichem Ton ausgesteuert wurden. Markus Siebler verteilte die Publikumszettel und begrüßte die neuen Gäste und Reiner Urban moderierte die Veranstaltung, die diesmal unter ungewohntem Zeitdruck stand. Sollte doch Deutschland um 16 Uhr im Viertelfinale der Weltmeisterschaft in Südafrika gegen Argentinien spielen, das wollten wir natürlich nicht versäumen. So wurden die Pausen verkürzt und auch die kurzen Unterbrechungen zwischen den Filme auf das Notdürftigste reduziert.

Dank Notebooks und Einsatz von Martin Kochloefl war es dann aber ab 16:25 Uhr soweit und es wurde in einer diesmal etwas längeren Pause über den Beamer das erfolgreiche Spiel der deutschen Mannschaft übertragen. Dies half natürlich der positiven Stimmung und so ging es um 18 Uhr in zwei Teilen, dazwischen war das Abendessen mit Mini-Pizzas und belegten Brötchen, in die ausführliche Jurydiskussion. Diese wurde von Reiner Urban geleitet, der mit den Juroren Claudia Hagn (Redakteurin der Landshuter Zeitung), Dr. Agnieszka Schneider (Musikpädagogin und Autorin), den ehemaligen Jugend-filmt-Autoren und Absolventen der Filmhochschule Ludwigsburg Florian Kerber und Florian Knittel, sowie dem Jugendreferent Jürgen Liebenstein keine Probleme hatte. Eine lebhafte Diskussion auch unter Teilnahme des Publikums entwickelte sich um Geschichten, Anliegen der Autoren, aber auch die technische Ausführung mit Hilfestellungen eben an diese Autoren.

Danach zog sich die Jury zur internen Beratung und Preisvergabe zurück und ab 22:30 Uhr wurden schließlich die Preise vergeben. Dabei ging der Hauptpreis für den besten Film einstimmig an "Jetzt gehört zu damals" der Filmgruppe des Internationalen Bundes aus Merzig. Der Film dreht sich um die Drogenszene eines jungen Dealers, der schließlich durch sein Dealen seinen Bruder verliert. So erzählt der Film in außergewöhnlich filmischer Weise davon, wie ausschließlich alle durch Drogen zu Verlierern werden. Den Publikumspreis gewann der Film "Gameboy" über einen computerspielsüchtigen jungen Mann, der schließlich auf drastische Art und Weise der Sucht ein Ende bereitet.

Weitere Hauptpreise gewannen für Regie "Die Ausweglosigkeit der Liebe" über ein Mädchen, dass durch ihr Liebesleben hastet und doch nicht findet, was sie sucht, "Kopfsache - Der Film" für das Drehbuch, in dem wir uns im Kopf eines gerade flirtenden Mannes befinden, für Kamera "Superfinn" über einem kleinen Jungen und seine Liebe zu seinem Teddy und dem Konflikt, der durch das neue ferngesteuerte Auto entsteht und schließlich der Hauptpreis Schnitt für den Film "Losing Control", der die Drogensucht aus der subjektiven Sicht des Drogensüchtigen behandelt. So war die Themenbreite vielfältig wie immer auf Jugend filmt und nach diesem Tag kann keiner sagen, die heutige Jugend würde sich nicht für ihr wichtige Themen engagieren.

Doch so gern wir diesen Wettbewerb nun über 14 Jahre ausgerichtet haben, so schwierig war dies in den letzten Jahren auch wegen der personellen Situation. So fiel uns die Entscheidung sehr schwer mit "Jugend filmt" aufzuhören, letzten Endes sind wir aber auch etwas froh, diese Last nicht mehr auf unseren Schultern tragen zu müssen. Wir werden uns in den nächsten Wochen und Monaten bemühen in unserem Umfeld einen Nachfolger für die Ausrichtung dieses Wettbewerbs zu finden und werden Euch alle gegebenenfalls über unsere Webseite darüber informieren. Das Jugend-filmt-Team verabschiedet sich damit von allen Autoren und bedankt sich für die vielen tollen Filme und die schöne Zeit. Wir hoffen, dass wir auch in Zukunft weiter von Euch und Euren Filmen hören und sehen werden, von Eurem Werdegang und Erfolgen erfahren werden und sagen Servus!