Am 01. Juli 2006 um 10 Uhr fand im Vortragssaal der Volkshochschule Landshut der mittlerweile 10. Wettbewerb für junge Filmemacher "Jugend filmt" statt. Der Landshuter Oberbürgermeister Hans Rampf hatte zum zweitenmal die Schirmherrschaft für diesen Wettbewerb übernommen. In seiner Ansprache würdigte der Oberbürgermeister die Wichtigkeit der Jugendarbeit und begrüßte es vor allem, dass die Filme nicht nur vorgeführt werden, sondern von einer sechsköpfigen Jury auch ausführlich diskutiert werden.

Trotz des wunderschönen Wetters fanden besonders nachmittags viele Filmbegeisterte den Weg nach Landshut und schauten sich sehr interessiert die 30 ausgewählten Filme an. Bei 70 gemeldeten Beiträgen war diese Auswahl sicher schon eine Auszeichnung. Das Filmprogramm war außerordentlich gut und abwechslungsreich. Bei den Autoren, im Alter von 10 bis 24 Jahren, waren Kinder- und Schülergruppen genauso vertreten, wie jugendliche Freizeitfilmer und Filmhochschüler. Im vierten Block liefen schließlich wieder die Filme, die nur bei anwesendem Autor gezeigt werden, zwei Filme konnten nicht gezeigt werden.

Der Wettbewerb stand diesmal im Zeichen des 10-jährigen Jubiläums. So wurde das Programmheft um Grußworte von Oberbürgermeister Hans Rampf, des Leiters der VHS Landshut Martin Glatzel, Martin Kochloefl (Präsident des Landesverbandes Film- und Video Bayern e.V.) und unserer Clubleiterin Annemarie Urban ergänzt. Weiter wurde eine "Ewige Publikumswertung" eingeführt, die der Film "Sulzbach 2032" aus dem Jahr 2000 von Matthias Vogel anführt. Um auch die erfolgreichsten Autoren zu finden wurde eine Art "Ewiger Medaillenspiegel" eingeführt, den Florian Knittel souverän anführt. Zwar sind die ersten Plätze durchwegs durch Filmhochschüler belegt, doch waren diese Autoren bereits bei Jugend filmt vertreten, bevor Sie sich auf den Filmhochschulen einschrieben. Manche, wie Sebastian Stern, Matthias Vogel oder Florian Kerber zum Beispiel, hatten sogar schon den Preis für den "Besten Film" gewonnen, bevor Sie zur Filmhochschule gingen. Abgerundet wurde der Rückblick mit einer Auflistung der Teilnahmen und Erfolge von Jugend-filmt-Filmen auf den Bayerischen Film und Video Festspielen.

Nach der Pause gab es eine kleine Ansprache vom Jugendreferenten Jürgen Liebenstein, dazu ein filmischer Rückblick auf die vergangenen 9 Jahre. Danach wurde Martin Glatzel für 10 Jahre ununterbrochene Jurytätigkeit geehrt. Eine weitere Ehrung ging an den Autoren Andreas Uhlig, der bereits als 13-jähriger mit dem Film "Time is tiking away" am 2.Jugend-filmt-Wettbewerb 1998 teilgenommen hatte und mit dem diesjährigen Film damit der langjährigste, aktive Autor ist. Last but not least wurden noch Ursula Legath und Eva Keil für ihre langjährige, aufopferungsvolle Arbeit bei der Verpflegung der Jugend-filmt Gäste geehrt.

Dank des schönen Wetters ging es dann um 18 Uhr in den Innenhof der VHS zum Abendessen mit Minipizza und zur ausführlichen Diskussion der Filme. Dabei wurden zusammen mit dem Publikum die Filme der anwesenden Autoren ausführlich besprochen, bis schließlich die Dunkelheit das Ende der Diskussion einläutete. Danach zog sich die Jury zur Preisfindung zurück.

Bester Film des Wettbewerbs wurde der Film "Der Karl" von Minh Duong. Ein stiller Film über ein Lügengebäude innerhalb einer Familie. Publikumsliebling wurde der Film "Apple Country" von Andreas Uhlig, der in einer sehr komplexen und satirischen Geschichte die Frage des Gruppenzwanges Rauchen auf den Apfel übertrug. Ein weiterer Preisträger war das Erstlingswerk "Absturz" der 15-jährigen Sophie Pflügler für den Hauptpreis Kamera. Zwei Drehbuchpreise gingen an Andreas Uhligs Film "Apple Country" und an Florian Kerbers "Vigilius' Schatten". Schließlich erhielt der Film "Die geöffnete Order" mit beeindruckender Kriegskulisse von Florian Knittel den Hauptpreis Regie und komplettierte die Hauptpreisträger. Weitere Sonderpreise gingen unter anderem an die Schülerfilme SOKO 2010 und Abseits. Außerdem wurden die Filme "Der Karl" und "Absturz" zu den nächsten Bayerischen Film + Video Festspielen 2007 nach Rain/Lech eingeladen.

Mit dem obligatorischen Siegerfoto ging der Wettbewerb schließlich zu Ende. Das Jugend-filmt-Team möchte nicht vergessen sich bei allen Autoren und Besuchern der letzten 10 Jahre und besonders dieses Jahres für die Teilnahme zu bedanken. Der Wettbewerb "Jugend filmt" wird erst durch die rege und aktive Teilnahme der Autoren und Zuschauer zu dem was er ist. Wir hoffen auch im nächsten Jahr zum 11. Jugend filmt wieder viele Filmmeldungen zu erhalten.

Jürgen Liebenstein