Bereits zum fünften Mal hieß es am 23. Juni in Landshut wieder "Jugend filmt". Dieses Jahr wurde eine Rekordanzahl von insgesamt 40 Filmen eingereicht, 29 Filme kamen am Samstag zur Vorführung. Leider ist dieses Jahr die Besucheranzahl gegenüber dem letzten Jahr gesunken, der Termin und das schöne Wetter waren daran sicherlich nicht ganz unschuldig. Die Filme standen auch dieses Jahr auf einem sehr hohen filmischen Niveau. Das wurde auch bei der Besprechung der Filme im Anschluß an die Vorführung besonders deutlich. Unter der Leitung vom Jugendreferenten des LFVB, Jürgen Liebenstein diskutierten Evelyn Goldbrunner, Therese Rößle, Martin Glatzel und Martin Kochloefl über drei Stunden mit Autoren und Zuschauern über die Filme.

Zum Sieger des Wettbewerbs wurde von der Gesprächsrunde "Single Show" von Matthias Vogel und Till Fischer aus Heidelberg gekürt. Der formal perfekt gemachte Film übt Medien- und Gesellschaftskritik gleichermaßen. Am Beispiel einer Single Show im Fernsehen zeigt er dem Zuschauer zunächst die vordergründige Fassade unserer Fernsehwelt, deckt danach aber die dahinter liegende reale Wirklichkeit auf. Beklemmend, daß die Zuschauer selbst nicht sicher sind, wie weit sie bereits in den Strudel dieser Manipulation hinein geraten sind.

Der Sonderpreis für den besten Schnitt und der Publikumspreis ging an das Erstlingswerk des 19-jährigen Florian Knittel. Der Spielfilm ist die Verfilmung einer Literaturvorlage über ein hochaktuelles Jugendthema. Spannend wird uns die Geschichte eines Jungen erzählt, der vom Anführer einer Schülergruppe zu einer Mutprobe gezwungen wird. Der Anführer verweigert dem Jungen die Anerkennung der bestandenen Mutprobe, woraufhin der Junge auf die Aufnahme in die Gruppe verzichtet. Zivilcourage beweisen danach auch zwei andere Gruppenmitglieder, in dem sie dem Anführer widersprechen und sich dem Jungen anschließen. Dieser Film wurde neben "Stigma" von Daniel Lang zu den nächsten Bayerischen Filmfestspielen 2002 nach Königsbrunn eingeladen.

Kurzbericht von Martin Kochloefl/Annemarie Urban