Jugendarbeit lohnt sich immer!
Das war das Motto für Martin Kochloefl, Jugendreferent des
LV Bayern, und die Mitglieder des Film- und Videoclubs Landshut VHS. Mit beispielhaftem
Engagement und hochmotiviert für eine Investition in die Zukunft des gesamten BDFA hat
eine fleißige Crew die Ärmel hochgekrempelt und den 1. offenen Jugendwettbewerb in
Bayern unter dem Motto "Jugend filmt" auf die Beine gestellt, nachdem
LFVB-Vorstand und -Mitgliederversammlung im Herbst vergangenen Jahres beschlossen hatten,
künftig mehr Jugendarbeit zu leisten.
Am 26. Juli 1997 fand nun dieser Wettbewerb für alle
jungen Filmer unter 24 Jahren an der Volkshochschule Landshut unter der Schirmherrschaft
von Oberbürgermeister Josef Deimer statt. Finanziert von der VHS Landshut, dem LV Bayern
und dem BDFA konnte die Veranstaltung vorbereitet werden. Die Stadt Landshut sponserte
beachtliche Geldpreise für die jungen Filmemacher.
Zur großen Überraschung und Freude aller registrierten
dann die Organisatoren 47 Filmeinsendungen. Um möglichst vielen jugendlichen Autoren eine
Gewinnchance einzuräumen, wurden nur die Filme zurückgewiesen, die die vorgeschriebene
Länge von 15 Min. überschritten hatten.
42 Videos aus ganz Deutschland umfaßte dann schließlich
das Mammutprogramm: ein Drittel kam aus Landshut und Umgebung, ein weiteres Drittel aus
dem übrigen Bayernland, der Rest aus einigen anderen Bundesländern. Ebenfalls ein
Drittel machten die Filme von jungen Autorinnen aus.
Erst nach Mitternacht konnte man die Preise, die die Jury
in verschiedenen Kategorien vergab, verleihen. Der von Martin Kochloefl geleiteten
Gesprächsrunde gehörten Ute Krämer-Hierl vom LFVB, Martin Glatzel von der VHS Landshut,
Jürgen Liebenstein vom Film- und Videoclub Landshut VHS und Tina Eiglstorfer,
Schulsprecherin vom Gymnasium Seligenthal/Landshut an. Diese wackeren Juroren, hatten es
wahrlich nicht leicht; nicht nur wegen der Masse, sondern in erster Linie wegen der
Klasse! Denn ein wahres Feuerwerk sprühte von der Leinwand, ganz wie es Jan Walter
Habarta mit seinem Logo, das er für "Jugend filmt" entworfen hatte, scheinbar
schon vorhergesehen hatte.
Das Niveau und die Qualität der Videos war
überdurchschnittlich hoch, technisch oftmals perfekt, künstlerisch wertvoll, von
Sensibilität und Symbolhaftigkeit geprägt. Themen, die die Jugend selbst betreffen oder
mit denen sie sich kritisch auseinandersetzte, standen im Vordergrund. Ernsthaftigkeit,
Traurigkeit, manchmal auch Ausweglosigkeit oder gar Verzweiflung waren zu spüren und
drückten dann zuweilen auch beim Publikum auf die Stimmung. Das Publikum - viele junge
Autoren, oftmals zusammen mit ihren Lehrkräften, waren nach Landshut angereist - bewies
ebenfalls Ausdauer, diskutierte lebhaft mit den Gesprächsteilnehmern und harrte aus bis
zur Preisverleihung, als es dann endlich hieß "and the winner is..."
Zum besten Film des Wettbewerbs kürte die Jury den
Schwarz/Weiß-Spielfilm "Künstler auf’s Maul" von Karsten Kranzusch,
Gruppe "MonteVideo"/Rostock. Liebling des Publikums war jedoch eindeutig mit
großem Abstand die Computeranimation der Märchenzeichnungen zu "Jochen
gruselt’s nicht" von der Schüler-Filmgruppe Geretsried. Die anderen Hauptpreise
wurden vergeben:
- für die beste Regie an "Sternenzug" von Johannes
Schmid, Geisenhausen
- für die beste Kamera an "Sultanim" von Christian
Haake, Dorsten
- für den besten Schnitt an "Der schwarze Sonntag"
von der Autorengruppe Bosse Küllenberg aus Breitbrunn
- für das beste Drehbuch an "..werden die Suchenden
jemals finden" von Ilinca Joanid, Gymnasium Seligenthal.
Zu den nächsten Bayerischen Film -und Videofestspielen
nach Lauf (27.-29.03.98) werden die beiden Filme "Jochen gruselt’s nicht"
von der Schülergruppe Geretsried und "Nachspiel" von Josef Mayerhofer aus
Vilsbiburg eingeladen.
Es hat sich also gelohnt! Dieses Fazit gilt für alle, die
dabeigewesen sind. Es hätte sich auch gelohnt für so manch "alten Hasen", wenn
er denn dabeigewesen wäre. So mach’ "Alter" hätte von so manch’
"Jungem" etwas lernen können.
Es würde sich auch sicher anderswo lohnen, veranstaltete
man Ähnliches für und vor allem mit Jugendlichen.
Es wird sich auch nächstes Jahr wieder lohnen, in die
Jugend, in die Zukunft zu investieren, für sie und mit ihr die Ärmel hochzukrempeln und
damit auch unserem Verbandszweck gerecht zu werden.
Packen wir’s an - es gibt noch viel zu tun!
Denn Jugendarbeit lohnt sich immer!
Annemarie Urban
1. Vorsitzende des LFVB und des FVC Landshut
Am 26. Juli 1997 fand im Vortragssaal der Volkshochschule
Landshut der erste offene Wettbewerb für junge Filmemacher unter 24 Jahren - "Jugend
filmt" - statt. Zu diesem Wettbewerb wurden insgesamt 47 Filme junger
Autoren gemeldet. 42 Filme kamen dann am Samstag in Landshut zur Vorführung. Es fand
keine Vorjurierung der Filme statt, da die Veranstalter bei der ersten Ausrichtung des
Wettbewerbs möglichst keine Autoren zurückweisen wollten, sondern sie vielmehr fördern
und für das Hobby Filmen gewinnen wollten. Einzig und allein die Länge der Filme mußte
den Wettbewerbsausschreibungen - 15 Minuten - genau entsprechen.
Um 9 Uhr ging´s nach der Begrüßung durch Martin
Kochloefl, den Jugendreferenten des Landesverbandes, mit dem ersten Wettbewerbsbeitrag
los. Um 10 Uhr begrüßte Annemarie Urban, die Präsidentin des Landesverbandes Film- und
Video Bayern e.V. alle Anwesenden. Anschließend eröffnete die Landshuter Stadträtin,
Frau Kaindl offiziell den Wettbewerb. Bis zur Mittagspause wurden 19 hochinteressante
Filme vorgeführt. Am Nachmittag ging die Projektion mit 23 weiteren Filmen bis 18.30 Uhr
weiter. Anschließend fand ein Filmfest mit Musik von Screaming Angelz statt. Insgesamt
über 3 Stunden diskutierten die Gesprächspartner mit dem Publikum über die
vorgeführten Filme. Danach wurde über alle Preisträger entschieden, kurz vor 1 Uhr fand
dann schließlich die Preisverleihung statt. Insgesamt 14 Sonderpreise wurden von der Stadt
Landshut gestiftet, weitere von der Volkshochschule Landshut,
dem Landesverband Film + Video Bayern e.V. und dem Film- und
Videoclub Landshut. Die Organisation der Abendveranstaltung übernahm Ursula
Legath von der Volkshochschule Landshut. Für das leibliche Wohl sorgte die Brauerei
Weihenstephan mit einigen Kisten Bier und die Volkshochschule Landshut
mit Brotzeit und weiteren Getränken. Der Vortragssaal der Volkshochschule war während
des ganzen Tages immer mit ca. 60-80 Zuschauern und Autoren gut gefüllt.

Die Gesprächsrunde wurde vom Jugendreferenten des
Landesverbandes, Martin Kochloefl geleitet.
Teilnehmer der Gesprächsrunde waren:
Ute Krämer-Hierl, Landesverband Film + Video
Bayern e.V.
Tini Eiglstorfer, Schulsprecherin des Gymnasiums Seligenthal Landshut
Martin Glatzel, Geschäftsführer der Volkshochschule Landshut
Jürgen Liebenstein, Film- und Videoclub Landshut
Etwas zur Statistik:
Ausgesprochen gut vertreten waren Autorinnen, insgesamt 16 Filme waren stammten von
weiblichen Filmemachern.Nur wenige Filme waren von Einzelautoren, insgesamt 23 Filme waren von Autorengruppen.
Das Genre Spielfilm war mit 18 Filmen außerordentlich stark vertreten.
30 Filme waren von bayerischen Autoren, davon wiederum die Hälfte aus der Landshuter
Umgebung. Das Durchschnittalter der Autoren lag etwa bei
19 Jahren, die Länge der Filme bei ca. 8 Minuten.